Information über Meditation - Wege zurück zum Ich

Der Meditation (lateinisch: meditatio = das Nachdenken, Nachsinnen, Überlegen) wurde lange Zeit in unserer Gesellschaft wenig Bedeutung zugemessen - im östlichen Kulturkreis dagegen ist sie seit jeher Bestandteil nicht nur des religiösen Lebens. Dank unseres oft hektischen Lebenswandels, der ständigen Verfüg- und Erreichbarkeit, dem sich immer mehr ausbreitenden Gefühl, kaum mehr Zeit (und schon gar nicht für sich selbst) zu haben, ist diese Art der Einkehr wohl auch hierzulande (wieder-)entdeckt worden. Endlich - schließlich werden meditativen Übungen positive Auswirkungen auf unsere kognitiven Fähigkeiten, die Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und auf unsere Stimmung zugeschrieben. Und dass unsere physische eng mit unserer psychischen Gesundheit verbunden ist, steht außer Zweifel.

Regelmäßige Meditation soll …

  • Entspannung bringen - im meditativen Zustand wird der Herzschlag messbar verlangsamt, der Muskeltonus reduziert, die Atmung vertieft.
  • das Schmerzempfinden heruntersetzen können, sogar Migräne-Anfälle (Anzahl und Dauer) reduzieren helfen.
  • sich vorteilhaft auf Ein- und Durchschlafstörungen auswirken.
  • die Wahrnehmung des eigenen Körpers verbessern, die Intuition und das "Bauchgefühl" fördern.
  • Stress reduzieren, gelassener machen, die Selbstbeherrschung schulen.
  • den Cholesterinspiegel senken. Stress hat neben genetischer Disposition und Ernährung Einfluss auf den Cholesterinwert. Weniger Stressanfälligkeit kann niedrigere Cholesterinwerte nach sich ziehen.
  • jene Bereiche des Gehirns, die für unser Wohlbefinden wichtig sind, emotionale Stabilität und eine positive Einstellung "trainieren" und helfen, mit negativen Gefühlen besser umzugehen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck vorbeugen.
  • das Immunsystem stärken, Selbstheilungskräfte aktivieren.
  • den Alterungsprozess, vor allem das Nachlassen der geistigen Fähigkeiten, bremsen. Die Dicke der Großhirnrinde soll bei Menschen, welche über längere Zeiträume die Meditation pflegen, länger erhalten bleiben - und somit die Voraussetzung, logisch zu denken und geistig flexibel zu sein.
  • die Lernfähigkeit und die räumlich-visuelle Wahrnehmung verbessern.
  • das Vermögen stärken, im Alltag präsenter und konzentrierter zu sein, sich weniger von der Flut der Eindrücke ablenken zu lassen.
Entdecke die Möglichkeiten
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen körperlich passiven (meist im Sitzen, ohne sich zu rühren) und aktiven Techniken (Bewegung ist hier ein Bestandteil der Übung). 
Zu den passiven Methoden zählen beispielsweise die Stille- oder Ruhe-Meditation, die Achtsamkeits-/Einsichts-Meditation, Transzendentale Meditation, Konzentrations-Meditation … Aktiv dagegen sind einige fernöstlich inspirierte Methoden, Yoga, in der Kampfkunst beispielsweise können die geistigen Übungen eine wichtige Rolle spielen; auch bei Tanz-, Geh-, Musik- und Rezitations-Meditation kommt Bewegung ins Spiel. 
Teils sind die Methoden religiös inspiriert. Möglichkeiten, auszuprobieren und anzuwenden gibt es viele. Bücher, DVD, CD, Kurse von verschiedenen Anbietern sowie Literatur. 

Man kann auch schlicht damit beginnen, sich täglich zehn Minuten Zeit für sich selbst zu nehmen, morgens, abends (oder sowohl als auch). Ein ruhiges Plätzchen sollte dafür zur Verfügung stehen, ohne Störendes oder Ablenkendes (Mobiltelefon aus). Aufrechtes Sitzen ist wichtig - ob in einer der klassischen Positionen im Schneider-, Lotus- oder ähnlichem Sitz oder auf einem Stuhl - aber weder zu weich und bequem, noch zu hart und kalt (nicht auf bloßem Boden). Die aufrechte Haltung ist notwendig, um frei atmen zu können; Arme und Schultern sollen locker sein (Schultern bitte nicht verkrampft in Richtung Ohren ziehen), die Hände liegen ineinander, Handflächen nach oben, die Daumen "schauen sich an", berühren sich aber nicht. 
Jetzt noch den Wecker stellen - eine der Erkenntnisse dieser ersten Übung könnte sein, dass es gar nicht so einfach ist, zehn Minuten aufrecht zu sitzen und sich selbst beim Atmen zu beobachten: Wie sich die tiefe, gleichmäßige Bauchatmung anfühlt, wie die Atemluft durch die Lippen ein- und ausströmt … und wenn die Gedanken sich selbstständig machen wollen, sie wieder zurückzuholen, zur Selbstwahrnehmung.  Wenn man es außerdem noch schafft, beim Klingeln des Weckers nicht sofort hektisch aufzuspringen sowie in eine schlechte Haltung und Schnappatmung zurückzufallen - dann hat man bereits etwas Positives erreicht.

Weitere Artikel

Unsere Empfehlungen für Sie

  1. 1
  2. 2
nach oben