Pillen, Pasten und Pipetten - Aufbewahrung, Haltbarkeit und Entsorgung

Im Haushalt hat alles seine Ordnung; bezogen auf die Lagerung von Arzneimitteln ist dieser Grundsatz besonders wichtig. Zum einen leidet bei bestimmten Medikamenten die Haltbarkeit unter einer falschen Aufbewahrung - und zum anderen müssen wichtige Mittel schnell verfügbar und leicht aufzufinden sein. 
Hier fühlen sich Arzneimittel wohl

Grundsätzlich bevorzugen Medikamente eine kühle, dunkle und trockene Unterkunft, am liebsten einen Arzneimittelschrank (der ist abschließbar - besonders wichtig, wenn Kinder sich im Haus aufhalten). Seinen Platz sollte dieser in einem unbeheizten Raum (zum Beispiel im Schlafzimmer) finden. Tabletten und Co. in der Küche oder im Bad aufzubewahren, ist keine gute Idee, da Feuchtigkeit und Wärme ihnen schaden. Direkter Sonnenbestrahlung/großer Hitze sollten sie niemals ausgesetzt sein. Individuelle Hinweise zur Lagerung befinden sich außerdem auf der Verpackung - diese sollen selbstverständlich berücksichtigt werden; so gibt es beispielsweise Medikamente, die eine Lagerung im Kühlschrank erfordern. Apropos Verpackung: Bitte immer samt Beipackzettel aufbewahren.

Die Haltbarkeit von Arzneimitteln

Auch über die Haltbarkeit gibt die Verpackung bereitwillig Auskunft; das Verwendungsdatum gibt Aufschluss darüber, bis zu welchem Zeitpunkt das Medikament eingesetzt werden kann, ohne seine Wirksamkeit einzubüßen. Hilfreich ist auch, das Anbruchs-Datum des Medikamentes auf der Umverpackung zu notieren; so sind beispielsweise Augentropfen nach Anbruch nicht länger als vier Wochen haltbar. Alte, verdorbene Medikamente haben nicht nur ihren Nutzen verloren, sondern können der Gesundheit schaden, wenn man sie trotzdem verwendet. 

Eindeutige Anzeichen dafür, dass Arzneimittel entsorgt werden müssen:
  • Fleckenbildung/Verfärbungen von Tabletten.
  • Risse/Verfärbungen bei Dragees.
  • Wenn Gels, Salben oder Cremes ausgetrocknet oder extrem flüssig sind (die Inhaltsstoffe haben sich zersetzt) oder einen ranzigen Geruch aufweisen.
  • Wenn sich in Flüssigkeiten ein Bodensatz oder Ausflockungen befinden.
  • Wenn Zäpfchen ranzig riechen oder sich Kristalle an deren Oberfläche gebildet haben.
Cremes und Salben, die sich in einem Tiegel befinden, sollten immer mit einem sauberen Spatel entnommen werden (z.B. Einmal-Holzspatel), damit keine Verunreinigungen hineingeraten.

Angepasste Packungsgrößen

Normalerweise werden Medikamente in der Packungsstärke verordnet beziehungsweise angeboten, die aufgebraucht/eingenommen werden soll. Extrem wichtig ist das bei Antibiotika! Die Behandlung mit einem Antibiotikum darf niemals eigenständig unterbrochen oder abgesetzt, auch die verordnete Dosis muss eingehalten werden. Andernfalls besteht ein hohes Risiko, dass es bei den bekämpften Bakterien Überlebende gibt, die eine Resistenz gegen den verwendeten Wirkstoff entwickeln. 

Wie entsorgt man Arzneimittel richtig?

Auf gar keinen Fall darf man sich der Medikamente über die Kanalisation entledigen. Kippt man sie in die Toilette oder das Waschbecken, gelangen diese in den Wasserkreislauf; in der Kläranlage werden Chemikalien aber nicht vollständig abgefangen oder abgebaut. Sie landen so in Seen und Flüssen, können Fische, Wasserorganismen und Bodenorganismen schädigen und ins Grundwasser sickern. Auch das Ausspülen von Arzneimittelbehältern ist zu unterlassen. Rechtlich gelten abgelaufene Arzneimittel als "Siedlungsabfall" und dürfen dem Hausmüll beigefügt werden. 

Die Hausapotheke sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Eine Liste, gut sichtbar außen befestigt, kann Aufschluss darüber geben, was wann hineingegeben wurde und bis wann aufzubewahren ist. Die Telefonnummern des ärztlichen Notrufs/des Hausarztes können ebenfalls darauf ersichtlich sein. Daran denken sollte man bei der Gelegenheit, dass Pflastern, Verbandsmaterial und Wunddesinfektionsmitteln auch kein ewiges Leben beschieden ist - deshalb diese Bestände immer bei der Inspektion mit einbeziehen. Falls Sie Zweifel haben bezüglich der Aufbewahrung, Haltbarkeit oder Entsorgung einzelner Medikamente, beraten wir Sie selbstverständlich gern.

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